Grundschnitt

Wird am besten in der Ruhezeit des Baumes durchgeführt. Spätwinter bis kurz vor dem Austreiben, je nach Sorte. Ahorn z.B. sollte man schon anfangs Februar schneiden. Dies weil der Ahorn schon sehr früh im Saft steht und durch das Schneiden zu einem späteren Zeitpunkt ausbluten könnte. Hierdurch können ganze Astpartien absterben.

Nach einigen Jahren ist die eigentliche Bonsaigestaltung, wenn man mit der Form zufrieden ist, so weit abgeschlossen. Jetzt heisst es durch den Schnitt die Form beizuhalten. Die Kunst besteht darin, den Bonsai so zu schneiden und zu pflegen, dass das Gleichgewicht zwischen Stamm, Wurzeln und Laubbereich erhalten bleibt und der Baum nicht aus der Form gerät. Der jährliche Zuwachs muss unter Kontrolle gehalten werden. Wenn Sie z.B. nur die Triebspitzen abzupfen und die an den inneren Ästen wachsenden Triebe stehen lassen, wird der Bonsai bald aus seiner Form geraten. Jedes Jahr müssen Sie eine Anzahl von äusseren Zweigen entfernen um für das Wachstum im nächsten Jahr Platz zu schaffen.

Achten Sie auf die Knospenstellung. In welcher Richtung zeigt die äussere Achselknopse? Hiermit kann man die Wuchsrichtung bestimmen. Wenn Sie beim Schneiden immer darauf achten, muss kaum gedrahtet werden. 

Damit nicht mit den Jahren nur an den äusseren Spitzen noch Wachstum vorhanden ist, sollte alle zwei bis vier Jahre, je nach Wachstum, stärker zurück geschnitten werden. Werden nur immer die Neutriebe geschnitten, wird im Inneren Bereich kaum noch Wachstum entstehen und der Baum wird innen verkahlen. 

Dies bewirkt eine kräftige Verjüngung im inneren Bereich der sonst kahl werdenden alten Zweige. Diese Schnitt ist gleichzeitig eine wichtige Massnahme zur Gesundhaltung des Baumes.

Jetzt können auch starke Äste entfernt werden. Meistens geschieht dies mit der Konkavzange. Nachgearbeitet wird mit der Knospenzange, ein unterschätztes Werkzeug, für diese Arbeit aber unentbehrlich. Sie höhlt den Schnitt mehr aus und das Resultat ist eine glatte Vernarbung.

Diese Knospenzange kann auch sehr gut bei alten und eingetrockneten Aststümmeln eingesetzt werden.

Mit einem Stechbeutel kann nachgearbeitet werden, womit die eventuell faulenden Holzresten restlos entfernt werden können. 

Wundversorgung

Jede Schnittestelle wird, damit keine Pilzkrankheiten sich einnisten können, mit einem Wundverschlussmittel abgedeckt. Ab einer Grösse von 20 Rappen empfehlen wir eine speziell für Bonsai entwickelte Japanische Knetmasse. 

Diese lässt sich mit etwas Feuchtigkeit sehr gut kneten und kann in einer dünnen Schicht auf die Wunde verteilt werden. Diese Wundpaste hat spezielle Wirkstoffe, die eine schnellere Kambiumbildung bewirkt. Sobald die Knetmasse abfällt sollte die Wunde soweit verheilt sein.

Für kleinere Wunden kann ein Wundverschlussmittel in flüssiger Form, wie "Kiyonaru" verwendet werden. 

Pflege